Clumber Spaniel

der Aristokrat unter den Spaniels

 

 

FCI - Standard 

Historie

Eigene Erfahrungen               

                                                                                  

Gremlin Sweet Monster du Bois des Amourettes

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Great Swiss White Chocolate du Bois des Amourettes

Gremlins sehr erfolgreicher Bruder aus Riga.

Champion von Lettland, Estland, Litauen und Russland bei seiner Besitzerin Anna Silujina.

 

 

FCI - Standard Nr. 109 / 22. 11. 2004

URSPRUNG : Großbritannien

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDS  : 9. 11. 2004

VERWENDUNG : Stöberhund

KLASSIFIKATION FCI

Gruppe 8     Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde

Sektion 2     Stöberhunde

Mit Arbeitsprüfung

 

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD

Gut ausgewogen, starkknochig, lebhaft, mit einem nachdenklichen Ausdruck. Seine gesamte Erscheinung drückt Kraft aus.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN)

Unerschütterlich, großmütig, hochintelligent, mit einer entschlossenen Körperhaltung, die seine natürliche Anlage betont. Ein stummer Arbeiter mit einer ausgezeichneten Nase. Beharrlich, zuverlässig freundlich, würdevoll, zurückhaltender als andere Spaniels, keine Neigung zur Aggressivität zeigend.

KOPF : Quadratisch, mächtig, mittlere Länge. Ohne Übertreibungen an Kopf und Schädel.

OBERKOPF :

Schädel : Oben breit mit ausgeprägtem Hinterhauptbein; schwere Augenbrauenpartie.

Stop : Tief.

GESICHTSSCHÄDEL :

Fang : Schwer, quadratisch.

Lefzen : Gut entwickelt.

Kiefer / Zähne : Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.

Augen : Klar, dunkle Bernsteinfarbe, etwas tiefliegend, etwas Nickhaut zeigend, aber ohne Übertreibung. Grobe, helle Augen höchst unerwünscht. Keine Augen-Entropium.

Ohren : Grob, weinblattförmig, gut bedeckt mit glattem Haar. Etwas nach vorne herabhängend, Befederung nicht über das Leder hinausreichend.

HALS : Mäßig lang, dick, kraftvoll.

KÖRPER : Lang, schwer, bodennah.

Rücken : Gerade, breit, lang.

Lendenpartie : Muskulös.

Brust : Tiefer Brustkorb. Gut gewölbte Rippen.

Untere Profillinie : Gut herabreichende Flanken.

RUTE : Üblicherweise kupiert.

Kupiert: Niedrig angesetzt. Gut befedert, auf Höhe der Rückenlinie getragen.

Unkupiert: Niedrig angesetzt. Gut befedert, auf Höhe der Rückenlinie getragen. Kräftig am Ansatz, sich zur Spitze hin allmählich verjüngend. Von mäßiger Länge. 

GLIEDMASSEN 

VORDERHAND : Läufe kurz, gerade, gute Knochenstärke, kräftig.

Schultern : Kräftig, schräg, muskulös.

HINTERHAND : Sehr kraftvoll und gut entwickelt.

Kniegelenke : Gut gewinkelt und gerade gestellt.

Sprunggelenk : Tief angesetzt.

PFOTEN : Grob, rund, gut mit Haar bedeckt.

GANGWERK : Rollender Gang, entsprechend dem langen Gebäude und den kurzen Läufen. Bewegung vorn und hinten gerade, mit mühelosem Schub.

HAARKLEID  

HAAR : Reichlich, dicht, seidig und glatt. Läufe und Brust gut befedert.

FARBE : Bevorzugt einfarbig weißer Rumpf, mit zitronefarbenen Abzeichen; orangefarbene Abzeichen zulässig. Geringfügige Abzeichen am Kopf und gesprenkelter Fang.

GEWICHT

Ideales Gewicht :   Rüden            36   kg (80 lbs.);

                                 Hündinnen     29.5 kg (65 lbs.).

FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluß hinsichtlich Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden. 

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Historie:

Der Ursprung des Clumber Spaniels ist nicht geklärt. Es existieren jedoch mehrere Theorien.

Seit dem 18. Jahrhundert ist der Clumber Spaniel als ausgeprägte Zucht/Linie Teil der Englischen Hunde Tradition. Eigenständige Linien in Frankreich oder anderen  Ländern sind nicht zu finden.

Bekannt ist, daß der Name der Zucht von Clumber Park, dem Sitz des Herzogs von Newcastle im späten 18. Jhr., kam. Wahrscheinlich ist der Herzog jedoch nicht verantwortlich für die Entwicklung der Rasse, zumindest gibt es keine Beweise dafür. Ein Bild zeigt ihn mit einer frühen Ausprägung des Clumber Spaniels. Es wird allerdings teilweise vermutet, daß er diese Hunde geschenkt bekommen hat.

Ein weiterer großer Liebhaber des Clumber war König Georg V. Er züchtete die Clumber genauso wie seine berühmten Labradors in den königlichen Zwingern seines Schlosses Sandringham. „Sandringham Sparkle“ bleibt nach wie vor der berühmteste Clumber.
Der Clumber war der englischen „High Society“ vorbehalten. Es war damals nicht möglich, einen Clumber zu kaufen, er wurde von Edelmann an Edelmann als wertvolles Präsent weitergegeben, denn der Clumber wurde damals in der Meute zur Jagd eingesetzt.

 

Theorien

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Der Clumber stammt aus Frankreich
Der Herzog von Noailles machte all seine Clumber seinem Freund, dem Herzog von Newcastle, zum Geschenk. Damit sollten seine exzellenten Jagdhunde vor den Auswirkungen der französischen Revolution geschützt werden.

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Der Clumber stammt aus England (A)
Es könnte sein, daß ein kühner Züchter, vielleicht sogar der Herzog von Newcastle, auf der Suche nach einem guten Jagdhund einen Englisch Spaniel mit einem Basset gekreuzt hat und aus weiterer Inzucht der sehr spezielle große weiße Clumber resultierte.
Als hoch geschätzte Geschenke fanden die Clumber ihren Weg in die französische Aristokratie. Neues Blut wurde möglicherweise hinzugeführt, bevor sie während der französischen Revolution zurück nach England kamen.

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Der Clumber stammt aus England (B)
Zu Beginn des 20. Jhr. theoretisierte die bekannte Hunde- und Jagdauthorität James Farrow, daß die Zucht aus dem größeren Blenheim Spaniel hervorgegangen sein kann. Dies war ein solider Jagdhund und ist ebenfalls Vorfahre des heutigen Cavalier King Charles Spaniels.

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Der Clumber stammt aus Spanien.
Der Clumber soll sich aus dem schweren Navarre in den als Pachon bekannten Jagdhund entwickelt haben.
Der Pachon war ein ruhiger und ausgeglichener Jagdhund. Einige hatten langes, seidiges, hellfarbenen Behang.
Bekannt ist, daß Ende des 18. Jhr. zahlreiche Jagdhunde von Spanien nach England importiert wurden. Dabei
verliert sich allerdings die Spur und es gibt keine Berichte, daß ein Pachon mit darunter war.

 

Eigene Erfahrungen:

Außer einer frappierenden Familienähnlichkeit mit seinem Vorgänger Robin Hood - angefangen bei der Nase und aufhörend mit dem Hang seine Umgebung großzügig mit weißen Haaren zu berieseln - sind uns noch viele Eigenschaften/arten aufgefallen:

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Meckern bzw. diskutieren, wann den nun endlich das Futter gerichtet wird oder ob es denn sein muß, jetzt gerade angebunden zu sein. Manchmal glaubt man auch, man hat einen Vogel (im Käfig, nicht im Kopf), wenn ein Clumber so vor sich hinpiepst.

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Distinguiert - diese Eigenschaft hat Gremlin schon den Spitznamen "Herr Graf" eingebracht. Und auch Robin schaute immer recht blasiert durch andere hindurch.

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Spazierenschauen - gemütlich sitzen und die Gegend betrachten zeugt von echtem savoir vivre. Es soll allerdings auch schon vorgekommen sein, daß man dabei eingeschlafen ist.

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Wenn die Nase eingeschaltet ist, funktionieren die Ohren nicht. Der Ausschaltknopf ist allerdings nicht oder nur mit Mühe zu finden. Beim Fährten ist es allerdings prima, selbst ein vorbeifahrender Zug macht nichts aus.

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Arm, Hand oder Finger ins Maul nehmen. Bei unserem Schnauzer wäre uns der Angstschweiß auf der Stirn gestanden.

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Schnarchen - nur ein schnarchender Clumber sündigt nicht. Außerdem weiß man dann genau, wo er sich befindet.

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Aufräumfimmel - alle Spielsachen werden ordentlich zusammen getragen. Sie helfen auch ausgesprochen gerne bei der Hausarbeit, indem sie Putztücher oder Wäschestücke spazierentragen. Allerdings ist ihre Auffassung vom richtigen Aufbewahrungsort meistens eine andere als unsere. Auch der Zustand des Wäschestücks kann darunter leiden.

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Einen rechten Dickschädel - bis mal was drin ist dauert es etwas länger (aber nicht verzweifeln). Wenn mal was drin ist, wird es auch ausgeführt, mit all seinen Konsequenzen. Robin war dabei ein ziemlicher Spezialist. Er sah morgens etwas Spannendes in Nachbars Garten und man war dann den ganzen Tag damit beschäftigt ihn an Ausbruchsversuchen zu hindern. Abends so um 23 Uhr, wenn man nicht mehr daran dachte, war er dann weg. Der Nachbar war ausgesprochen erfreut, ihn anschließend durch sein Haus wieder nach Hause zu entlassen. Wohl bemerkt, wir haben einen festen Maschendrahtzaun. Der kann aber einem Clumbergebiß nicht ernsthaft im Wege stehen.

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Sie haben ein kleines Sabberproblem (macht sie aber nicht unsympatisch).

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Wirklich gute Freunde werden überschwenglich begrüßt (U-Form). Andere werden freundlich aufgenommen, aber sehr zurückhaltend behandelt. Auch Handwerker oder Postboten haben nichts zu befürchten, werden aber klar in die Kategorie "nicht beachten" eingestuft.

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Vorsicht: Alle meine Clumber verspürten einen großen Drang, immer mal wieder an der Leine zu ziehen. Wenn ca. 32 bodenständige Kilos sich sehr bestimmt in eine Richtung bewegen, sollte man sich einen festen Standplatz sichern! Es gibt übrigens ein Hundebuch über Hunderassen in dem steht, daß ein Clumber selten an der Leine zieht. Das verweise ich in das Reich der Märchen.

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Gesundheit:
Zu berücksichtigen ist sein langer Rücken. Mit dem Futter sollte man nicht experimentieren. Bei kleineren Unstimmigkeiten empfiehlt sich Reis und Lamm oder Quark und geriebener Apfel. Die Augen bedürfen regelmäßiger Pflege und Kontrolle. 

 

Ganz wichtig ist es noch  zu wissen, daß der Clumber Spaniel nicht in einen Zwinger gehört. Dies würde er nicht ertragen. Er hat seinen Meister auserwählt und will mit ihm zusammenleben. Er braucht den direkten Kontakt zum Menschen und würde ein „Abschieben in einen Zwinger“ nicht aushalten. Vergessen wir nie, dass sein Charakter von zwei Qualitäten geprägt ist (die leider uns Menschen manchmal abhanden kommen...!) der Würde und der Treue, Qualitäten, die absolut nicht mit dem Leben in einem Zwinger vereinbart werden können.

 

Noch ein Hinweis zum Schluß:

Nur wem es nichts ausmacht mit weißen Haaren zu leben, sollte sich einen Clumber zulegen. Aber seine lustige Clownerie entschädigt für alles.

 

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